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1. Umrisse der topischen Geographie - S. 41

1855 - Emmerich : Romen
4t Zweiter Abschnitt. Die Erdoberfläche in Beziehung auf die drei Naturreiche. §. 39. Organische, unorganische Körper. Die drei Naturreiche. Alle Körper der Erde zerfallen in belebte und unbelebte.' Die erstern heißen auch organische Körper, weil sie mit Werk- zeugen (Organen) zur Selbsterhaltung versehen sind; die letztern unorganische, weil ihnen solche fehlen. Die Mineralien (Steine Metalle, Erden u. s. w.) sind unbelebte oder unorganische, die Pflanzen, Thiere und Menschen sind belebte oder organische Ge- schöpfe. Sämmtliche Mineralienarten bilden das Mineralreich, sämmtliche Pflanzenarten das Pflanzenreich, sämmtliche Thier- arten, zu denen auch der Mensch, von seiner physischen Seite be- trachtet, gehört, das Thierreich. Das Mineral-, das Pflan- zen- und das Thierreich heißen die drei Naturreiche. Die Erdoberfläche in Beziehung ans das Mineralreich. §. 40. Vorbemerkungen. Die Verbreitung der Mineralien über die Erdoberfläche ist bis jetzt nur sehr mangelhaft erforscht. Wir werden uns hier nicht mit dem gesammten Mineralreich beschäftigen, sondern nur die Verbreitung der verschiedenartigen großen Massen, der Gesteine oder Felsarten, woraus die Erdoberfläche zusammenge- setzt ist (vergl. §. 20 phys. Geogr.), der g e o g n o st i s ch e n Be- standteile derselben, ins Auge fassen (geognostische Geographie). Aber auch in Rücksicht dieser sind unsere Kenntnisse noch sehr lückenhaft, namentlich über die fremden Erdtheile. Wir geben daher im Folgenden auch nur die geognostischen Umrisse von Europa. §. 41. Geognostische Beschaffenheit des Alpengürtels. Die Uralpen, die mittlere Hauptmasse der Alpen, welche auch die in der top. Geogr. Vii. 2. B. S. 74 erwähnten kleinen Seen enthalten, bestehen aus Granit u. a. Urgebirgsarten. Diese mittlere Kette wird nördlich und südlich von den K a l k a l p e n begleitet, an deren Fuße die großen Alpenseen liegen. Die nördlichen Kalkalpen

2. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 19

1909 - Breslau : Hirt
Verwitterung. — Ausnagung durch fließende Gewässer. 19 und Salz, fortträgt und au andern Stellen, so auch im Meere, ablagert. Das salzige Meerwasser wirkt als chemisches Lösungsmittel und zerbröckelt das Küstengestein. Auch die Humussäuren absterbender Pflanzen und der Kohlen- und Stickstoff abgestorbener tierischer Mikroorganismen zerfressen die Felsen. Durch solche Bazillen ist z. B. das Faulhorn (2700 m) im Berner Oberlande nahezu durchfressen. 16. Caüon des Verdon, eines linken Nebenflusses der Durance. In den Seealpen hat das Wasser des Verdon bis Zu 350 m Tiefe einen Canon ausgewaschen, dessen vier gesonderte Strecken im ganzen 47 Km lang sind. Der senkrechte Durchschnitt durch die Gesteine der ver- schiedensten Zeitalter macht ihn zu einem kleinen Abbild des Erohen Caüon des Colorado. Nur der wenn auch spärliche Baumwuchs auf den schmalen, bandähnlichen Absätzen der senkrechten Wände unterscheidet ihn von diesem. e)die Ausnagung (Erosion) durch fließende Gewässer (Bild 15, 16, 17), die vom kleinsten Regentropfen an bis zum Gießbache daran tätig sind, die Höhen zu erniedrigend Folgen der Änsnagnng durch das Wasser sind die Aufschüttung von Schnttkegeln (Bild 17), Bergrutsche und Bergstürze, die Erdpyramiden (Bild 18), die Karren oder Schratten int Karst n. a. Der Austragung wird vorgearbeitet durch die Wirkung der 1 Das großartigste Erosionstal ist das des Rio Colorado in den Vereinigten Staaten Amerikas, 320 km lang, 1000—2000 m tief und durchschnittlich Ii1/* km breit. Einen den Canons ähnlichen Bau weisen die Klammen Tirols auf, so die Liechtenstein-Klamm (Bild 15), ebenso die engen Seitentäler des Elb-Sandsteingebirges; auch der Rhein fließt von Bingen bis Bonn durch eiu Erosionstal. 2*

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 136

1912 - Regensburg : Manz
136 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. 2) Die merkwürdig geformten Dolomiten ^ mit der schneebe- deckten Marmolata, 3360 m (östlich der Etsch), übertreffen sowohl durch ihre grotesken Formen als auch durch ihre prächtige Farben- Wirkung (klare Luft) alle übrigen Teile der Alpen. Nach dem Etschtal zu sind ihnen die Trientiner Alpen vorgelagert. 3) Die Karnischen Alpen 2 werden im Norden durch die Drau Aic drei Zinnen, 3000 m. begrenzt. Ihre östliche Fortsetzung sind die Karawanken, welche sich weit nach Osten in die Ebene vorschieben. 4) Die Julischen Alpen3 auf dem rechten Save-Ufer, mit dem 1 Dolomit ist die Verbindung von kohlensaurem Kalk und kohlensaurer Magnesia. Seine Farbe ist blendend weiß, eine Schichtung fehlt. Der Dolomit neigt stark zur Verwitterung, die weniger widerstandsfähigen Teile werden ab- getragen, die übrigen bleiben erhalten. S. Wandb. Lehmann, Nr. 24. 2 Vom keltischen carn = Fels oder von den alten Karnern (Kärnten herkommend. s Nach Julius Cäsar benannt.

4. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 21

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 21 — Kanton Graubünden (im Engadin), sprechen noch heute die Rätoro- manen (der andere Teil der Bevölkerung) ihre altertümliche roma- nische Mundart. — Dieser Zusammensetzung entsprechend ist auch der größere Teil der Bevölkerung evangelisch (reformiert), der kleinere katholisch. Seit dem 11. Jahrhundert gehörte die Schweiz zum Deutschen Reiche. Die Bedrückungen durch Habsburgische Fürsten führten 1307 zur Gründung der Schweizer Eidgenossenschaft, der sich immer neue Gebiete anschlössen, welche dann in blutigen Kämpfen ihre Unabhängigkeit errang. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde die Selbständigkeit der Schweiz anerkannt. Die Schweizer sind kräftige, biedere, fleißige Menschen, von Freiheits- liebe und Anhänglichkeit an die heimatliche Scholle beseelt. Sie sind von Gottvertrauen erfüllt, wozu sie das Leben in den Bergen mit seinen vielen Gefahren geführt hat. Dabei haben sie einen heiteren Sinn und verschließen sich auch nicht mildtätigen Werken. — Die allgemeine Volksbildung steht sehr hoch. Für das Schulwesen ist gerade in der Schweiz bestens gesorgt. — Die dichteste Bevölkerung wohnt im Industriegebiet der Schweizer Hochebene. Die wichtigsten Erwerbsquellen bilden Ackerbau (Getreide, Wein, Obst u. a.), Viehzucht (Ausfuhr von Milch und Käse — besonders bekannt ist der Emmentaler), Waldwirtschaft, Bergbau (nicht umfangreich, doch im Berner Jura Eisen — Steinkohlen im Kanton Freiburg — Anthrazit im Kanton Wallis — Salinen in Rheinselden am Rhein und an zahlreichen andern Orten — Mineralquellen, und zwar Säuerlinge im Kanton Graubünden, in St. Moritz und Tarasp-Schuls — Schwefelquellen in Gur- nigel unweit des Thuner Sees — Marmor, Gips, Ton, Sand- stein, Dach- und Tafelschiefer n. a.), Industrie (sie ist ganz be- deutend; in erster Linie sind die Seidenindustrie und die übrigen Zweige der Textilindustrie, die Eisenindustrie, die Uhren- fabrikation, die Holzindustrie, die Anfertigung von Schmuck- gegenständen zu nennen), Handel und Verkehr. Letztere sind eben- falls hoch entwickelt. Das Eisenbahnnetz ist dichter als dasjenige Deutschlands. Selbst der Jura wird von drei Bahnen überschritten. — Die Schweiz ist ein reiches Land. Heute bildet die Schweiz einen republikanischen Bundesstaat, der sich aus 22 selbständigen Einzelstaaten oder Kantonen zusammen- fetzt. Drei derselben sind Doppelkantone. Die äußern Angelegen- heiten ordnen der Bundesrat und die Bundesversammlung. Ersterer besteht aus sieben Mitgliedern. An seiner Spitze steht der Präsident, der alljährlich von der Bundesversammlung neugewählt wird. In diese werden wieder vom Volke Abgeordnete aus allen Kan- tonen berufen.

5. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 279

1911 - Leipzig : Hirt
§ 238. 2. Die Gesteinshülle der Erde. 279 d) Veränderungen in der Gestalt des Landes. § 238. Veränderungen bringt jeder Tag. Sie werden außer durch die Tätigkeit des Meeres und die fortdauernde Faltung der Erdrinde namentlich bewirkt durch: 1. Erdbeben. Die Erdbeben sind überwiegend tektonischer Art oder Dislokationsbeben, d.h. in Veränderungen der festen Erdkruste, Verschiebung ihrer Schichten begründet. Häufig sind die Einsturzbeben, die durch Einsturz vou 65. Gletscher am Nordgehänge des Kurgüthidar, von dem 4500 m hohen Hochtal Rimkin Paiar Encamping Ground aus gesehen (Phot. Dr. C. Diener). Der Gletscher ist weit zurückgewichen, er hat links im Vordergrund einen Endmoränenwall aufgeschüttet. Durch die Niederschläge sind aus den Spalten des Gesteins gewaltige Schuttmassen ausgeschwemmt und zu Schutt- oder Schwemmkegeln ausgeschüttet. Diese bilden eine Art Trockendelta, dessen Spitze an die Ausflußstelle der Spalte reicht und dessen Oberfläche wie der Mantel eines Kegels gekrümmt ist. Hohlräumen hervorgerufen werden. Die Beben, die oft Tausende von Lebewesen plötzlich vernichten, sind so häufig, daß auf je 2 Tage drei kommen. Nur in jüngeren Flachländern fehlen sie, in Japan dagegen zählt man im Jahresdurchschnitt an 600. 2. die chemische Umwandlung, die Verwitterung und die Auflösung durch das Wasser, das die aufgelösten Teile, namentlich Kalk, Gips und Salz, fortträgt und anderwärts ablagert. Das Meerwasser wirkt als Lösungsmittel und zerbröckelt das Küstengestein (Fig. 56,57,70). Auch die Humussäuren absterbender Pflanzen nndjder Kohlen- und Stickstoff abgestorbener tierischer Mikroorganismen zerfressen die Felsen, z. B. das Faulhorn (2700 m) im Berner Oberlande.

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 96

1898 - Schwabach : Schreyer
— 96 — see. — Betrachtet den Abfluß des letzteren! Welcher Ort liegt daran? Miesbach. - In der Umgegend dieses Ortes wird schönes Vieh gezogen, wie in der Triesdorser und Ellinger Gegend. Bei welcher Stadt mündet die Maugsall in den Inn? Rosenheim. — Diese Stadt wird häusig wegen ihrer schönen Lage gerühmt. Was erzählt uns die Karte von der Lage Rosenheims? Es liegt am Einfluß der Mangsall in den Inn. — Das ist zwar schön, aber für Rosenheim sehr gefährlich. Wenn Hochwasser kommt, liegt oft ein großer Teil der Stadt unter Wasser. Seht nach Süden hin! Hier breitet sich das Rosenheimer Moos aus. — Auch das trägt nichts zur Schönheit der Lage bei. Da müssen wir weiter nach Süden sehen! Die Berge. — Ja, die nahen Berge der Alpen sind^s, die die Lage von Rosenheim so schön erscheinen lassen. Auch das Innere von Rosenheim ist merkwürdig. Die Häuser der langen Hauptstraße haben unten große, weitausgedehnte Säuleuhallen. Die vielen großen Gewölbe unter den Gebäuden stammen noch aus früherer Zeit, iu welcher Rosenheim einen mächtigen Getreide- und Wein- Handel betrieb. Das Merkwürdigste von Rosenheim ist das Salz Haus (die Saline), in welchem in mächtigen Pfannen aus Salzwasser (Sole) Salz gekocht wird. (Wir stellen Sole her und zeigen den Kindern, wie beim Kochen der Sole das Salz als Rückstand bleibt.) Diese Sole kommt in Röhren bis von Berchtesgaden. Sucht diesen Ort auf der Karte! Zufammeusafsuug: Rosenheim. Bei Rosenheim mündet die Mangsall in den Inn. Rosenheim liegt am Eingang in die Berge. Die mächtigen Gewölbe der Stadt zeugen von dem Handel Rosen- heims in srüherer Zeit. Rosenheim besitzt eine große Saline. b. Khiemsee mit dem Ltönigsschloß. Lehrmittel: Abbildungen vom Königsschloß. Setzen wir unsere Reise weiter fort. Nach welcher Himmelsgegend wendet sich nun die Bahn? Nordosten. — Wodurch wird sie zu dieser Richtuugsänderuug gezwungen? Ein See stellt sich ihr in den Weg. — Lies dessen Namen ab! Sims see. — Betrachte seine Form! Er dehnt sich in der Länge aus. — Wo fährt die Eisenbahn? An seinem Nordufer. — Wir müssen lange hart am See dahinsahren. Keinen Ort, kein Haus erblicken wir an seinen Ufern; kein Boot fchankelt auf der unbeweglichen Wasserfläche dieses einsamsten und ödesten aller Seen. Bald muß die Bahn ihre Richtung wieder ändern? Sie muß sich nach Südosten wenden. — Wodurch wird sie diesmal zur Richtungsänderung gezwungen? Wieder stellt sich ihr ein See in den Weg. —- Dessen Name? Chiemsee. — Hart an diesem See fährt die Eisenbahn vorbei. Welche Station ist angegeben? Prien. — Hier steigen wir aus.*) Weit, fast *) Wir stellen vor dem Unterricht den Chiemsee im Sandkasten dar.

7. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 18

1897 - München : Oldenbourg
18 I. Geographische Grundbegriffe, Ein Thal, das von allen Seiten von Höhen umschlossen ist, heißt Kessel oder Wulde, wenn es flach und breit ist, auch Becken, einksehr breites Thalebene. Enge, auf beiden Seiten von hohen Bergwänden eingeschlossene Thäler werden Schluchten oder Schlünde genannt. Eine tief eiugefchuittene, spaltenartige Schlucht mit senk- rechten, durch das Wasser eiues abstürzenden Baches ausgewaschenen Wänden heißt man in den Alpen Klamm (z. B. die Partnachklamm bei Partenkirchen), Die Thäler scheiden die Erhebungen von einander, intern sie sich entweder längs der Hauptrichtung zwischen ihnen hinziehen (Längs- thäler) oder sie durchbrechen (Q u c r t h ä l e r). Die Längsthäler sind in den Kettengebirgen die vorherrschende Thalform. Sie senken sich in der Regel nur langsam abwärts und liegen ziemlich tief. Sie sind gewöhnlich mehr angebaut und bevölkert als die Querthäler, daher auch von Straßen und Eisenbahnen durchzogen. Die Querthäler liegen meistens höher als die Längsthäler und senken sich oft stufenförmig abwärts. Sie machen gewöhnlich einen erusten, großartigen, ja schauerlichen Eindruck, da sie häufig verhältnismäßig eng sind. — Manchmal biegt ein Längsthal in ein Querthal über (z. B. das obere Thal der Isar). Die Thäler sind die natürlichen Sammler des fließenden Ge- wäfsers, das aus Quellen entspringt, in Bächen und Flüssen zu größeren Massen sich vereinigt und im Meere oder in Binnenseen sein Ende erreicht. Das Regenwasser verdunstet zum Teil oder fließt an der Oberfläche ab, zum Teil wird es von den Pflanzen aufgesaugt, und der Rest ver- sickert in die Erde. Hier fließt es so lange nach abwärts, bis es aus eine Erdschichte trifft, die kein Wasser durchläßt (z. B. Mergel, Thon). Von da an drängt es wieder zur Erdoberfläche, auf der es als Quelle zum Vorschein kommt. Quellen sind also die Anfänge des fließenden Gewässers. Bei geeigneter Bodenbeschaffenheit können Quellen durch tiefe Bohrungen zu Tage gefördert werden; solche künstliche Quellen nennt man Bohr- brnnnen oder artesische Brunnen (in der französischen Grafschaft Artois 1126 zuerst angelegt). Die meisten Quellen führen geringe — wasserdurchlassende Schichten. Mengen der erdigen Stoffe, dil. ffe durch- b = wasserdichte Schichten. ziehen, mit sich, namentlich findet sich Kalk (L-^uelle. als ein allgemein verbreiteter und löslicher Stoff fast in jedem Quellwasser. Enthält aber eine Quelle besonders viele mineralische Bestandteile, die oft als Heil- mittel dienen, so nennt man sie Mineral-, häufig auch Heilquellen. Unser Vaterland besitzt Sol- oder Salzquellen, Eisen-, Schwesel-, Jodquellen, Säuerlinge und Bitterquellen.

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 97

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
■Hm 97 vielbuchtigen Vierwaldstädter See (Tell's Sprung), den sie durchströmt. Vom südlichen Ende des Sees geht die schon erwähnte Gotthardstraße das Thal der Reuß entlang, über Altdorf (Tell's Schuß). Von hier bis zu dem 3 Stunden entfernten Amsteg ist es sehr fruchtbar und lieblich. Von dort ab aber wird es mit jedem Schritte wilder; die Straße ist bald auf der rechten, bald auf der linken Seite des Flusses; die Felsen thürmen sich immer höher, und die Reuß braust in immer wüthenderen Fällen. Nach 5 Stunden gelangt man durch den Schöllener Schlund zur alten Teu- felsbrücke, 1412 m. hochgelegen, unter deren 8 m. weiter Bogenöffnung die Reuß in einer Tiefe von 32,5 m. einen Ungeheuern Sturz bildet, dessen emporstäubendes Wasser die Brücke fortwährend benetzt. Von der Brücke gelangt man zum Teufelsberg; 71m. lang hat man einen Tunnel von 6 m. Breite und 5 m. Höhe für die Straße durch diesen Berg gebrochen; das ist das Urner Loch; hat man dies passirt, so tritt man in das 3 Stunden lange und x/4 Stunde breite, felsenumgürtete Urseren-Thal, eines der höchsten der Schweiz, das zwar keinen Baumwuchs mehr hat, wol aber liebliche Alpenwiesen. Bon hier steigt die Straße zum Rücken des Gotthards, an dessen nördlichem Abhänge die Reuß entspringt. — Auch nach Aufnahme der Aar wird der Rhein noch mehrere Male durch nahe auf beiden Seiten herantretende Berge eingeengt wie bei Laufenburg, wo der Strom fchäu- mend und stürzend durch sein enges Klippenbett jagt; ebenso bei dem Städtchen Rheinselden. Dann aber setzt er seinen Lauf ruhig nach Basel fort. Basel liegt an dem äußersten Winkel, den der Rhein bei seiner Wen- dung nach Norden macht. Welche Staaten stoßen hier zusammen? In solcher Lage muß eine Handelsstadt gedeihen. Sie liegt 248 ua. über dem Meere, und der Lauf des Rheins beträgt von hier aus noch 130 Meilen. Der Rhein trägt hier schon Boote mit 500 — 600 Ctr. Last. § 43. Das Oberrheinthal. (S. Karte ix.) Nun öffnet sich dem bisher eingeengten Strome mit einem Male das nördlich gerichtete herrliche weite Oberrheinthal, ein 58 Meilen langes und 5 — 6 Meilen breites Becken, zu beiden Seiten, im Westen und Osten, von hohen Gebirgsmanern eingefaßt und im N., unterhalb der Mündung des Mains bei Mainz scheinbar durch dieselben vollständig geschlossen. So ist es in der That einst gewesen. Das ganze Becken hat ein See gefüllt, in den der Rhein unterhalb Basel mündete, bis die Fluten desselben sich endlich die lange schmale Furche durch den nördlichen Gebirgswall gebrochen. Nicht sofort schlägt der Rhein von Basel nördliche Richtung ein. Zwi- schen dem südwestlichen Schwarzwalde und dem Schweizer Jura, den Vor- berqen der sogenannten Blauen Berge zwischen Birs und Jll, fließt er zunächst nordwestlich durch die südliche Bucht des Rheinbeckens. Die Jll bildet eine südwestliche Bucht desselben, und diese wird nur durch einen Höhenzug zwischen Jll und einem Nebenflüsse des Donbs von sehr geringer Erhebung, der den Jura mit dem südlichen Wasgan verbindet, geschlossen, so daß man leicht zwischen Doubs und Jll den Rhone-Rhein-Kanal dort Schreiber, geogr. Lehrbuch. 7

9. Aus den Alpen - S. 97

1901 - Leipzig : Wachsmuth
Die Drei Zinnen. Ans den Dolomiten. x) Das nebenstehende Bild versetzt uns in den Teil der Alpen, der, voll landschaftlicher Schönheit wie in ihrem ganzen weiten Reiche kaum ein zweiter, in Beziehung auf die Mannigfaltigkeit der Eindrücke, die er dem Reisenden entgegenbringt, den ersten Platz einnimmt. Man hat sich gewöhnt, für diesen Teil, der im Norden von der Rienz und der Drau, im Osten vom Sextenthal und der Piave, im Süden von der Brenta und im Westen von der Etsch und dem Eisack begrenzt wird, den Aus- druck Dolomiten zu gebrauchen, und es wird wohl kaum gelingen, diese einmal vorhandene Bezeichnung durch eine allen Anforderungen ent- sprechende andere zu ersetzen, so klar und überzeugend auch die Geologen- dargelegt haben, daß der Name Dolomiten vom wissenschaftlichen Stand- punkte aus für die ganze Gruppe nichts weniger als gerechtfertigt ist. Einerseits ist nachgewiesen worden, daß Dolomit — diesen Namen trägt das Gestein zu Ehren des französischen Mineralogen Dolomieu, der sich zuerst eingehend mit ihm beschäftigte — auch in den übrigen Kalk- alpen weit verbreitet ist,2) anderseits hat man dargethan, daß in den Dolomiten Dolomit und Kalk mannigfach wechseln. Kalk und Dolomit sind einander in ihrer äußeren Erscheinung sehr ähnlich und unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre chemische Zusammen- setzung. Der Kalkstein ist wesentlich kohlensaurer Kalk, der Dolomit eine Verbindung von kohlensaurem Kalke und kohlensaurer Magnesia. Diese beiden Stoffe sind aber nicht immer in den bestimmten gesetzmäßigen Gewichtsverhältnissen (54,35 Teile kohlensaurer Kalk und 45,65 Teile kohlensaure Magnesia) im Dolomit enthalten, sondern es giebt neben dem Dolomit Gesteine mit geringerem Magnesiagehalte, die durch dolo- J) Vergleiche hierzu das in Debes' Schulatlas für die Oberklassen höherer Lehranstalten auf Seite 79 befindliche Kärtchen vom Toblacher Felde (Maßstab 1 : 200060). 2) Auch die Felsruinen des fränkischen Jura und der schwäbischen Alb be- stehen aus Dolomit. 7

10. Physische Geographie - S. 415

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
Das Alpengebirge. 415 Eintritt ins Ncbenthal beginnen die Schwierigkeiten einer Al- penpassage; gewöhnliche Gebirgspfade umgehen in der Regel seine enge Thalpforte auf gangbareren Seitenhängen, Kunst- straßen ziehen auf schmalen Felsleisten, künstlich gesprengten Bahnen, zuweilen in großer Höhe über dem schäumende,» Bach, zuweilen unterirdisch in das ebene Kesselthal. Dann, an den Quellbächen der Flüsse, in den Hochthälern, steigern, häufen sich die Schwierigkeiten; liegen sie in der Schnee- Region, so sind sie nicht selten mit Schnee- und Glätscher- Massen ausgefüllt, die eine natürliche Brücke über Abgründe bauen, und dem Jäger, dem landeskundigen Wanderer na- türliche Pfade über den Hochkmnm bahnen; schneiden sie tie- fer ein bis zur Region der Begrasung oder Betvaldung, so gelangen Saumpfade auf Felsvorsprüngen, auf sanfteren Ge- hängen am Fuße der Thalwände, bald auf dem einen, bald auf dem anderen Ufer des Bachs hinauf zum Alpen paß, zur Paßhöhe. Fahrbare Kunststraßen bedürfen in dem ei- nen wie in dem anderen Falle ausgedehnter Felssprengun- gen, hoch aufgemauerter Terrassen, steinerner Brücken, langer Felsgallerien zum Schutz gegen Lavinen und Steinschurren, sicherer Zufluchtshäuser (Hospize) bei Unwettern, oder wenn Lawinen oft tagelang die Straße sperren. Auf solche Weise führen sie hinauf zur Kammeinsenkuug, die oft ^ ja 1 Meile breit, zur Paßhöhe, die bald höher, bald niedriger, in der Re- gel unterhalb der Schnee-Region liegt. Dann geht es auf ähnliche Weise, auf der anderen Seite des Hochrückens, „mit anderen Gewässern hinab in einen anderen Himmelsstrich", in ein anderes Thal-System. Die Alpen-Passagen durch- ziehen auf solche Art utindestens sieben Engpässe: zuerst die Mündungspforte des Hauptthals, daun die des Nebenthals, hierauf die Engen des Hochthals, endlich den Alpenpaß selbst und ebenso hinab zum Ausgaugsthor des entgegengesetzten Hauptthals. Wo aber die Alpen-Passagen länger sind, wie in den Ost-Alpen, wo mehrere Hochketten nach einander über- schritten »verden, oder wo mehrere Nebenthäler terrassenartig über- einander aufsteige,», da häufen sich die Ellgen, die Pässe; dann sind die Kamnieinschnitte aber niedriger, flacher, kürzer, lassen
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